Haidplatz, Regensburg

Der Haidplatz ist ein zentraler Platz in der Regensburger Altstadt. Der Platz geht auf eine langgestreckte Wiese ("Heide") westlich des ehemaligen Römerlagers zurück. Die Form des später bebauten dreieckige Platzes auf eine Gabelung einer Straße Im Mittelalter wurden hier Ritterturniere abgeahlten. Der Sage nach soll hier das Turnier zwischen dem Ritter Dollinger und dem Heiden Krako stattgefunden haben. Im 17. Jh. versuchte ein französischer Chirurg den Platz auf einem Drahtseil mit Feuerwerkskörpern behangen zu überqueren und stürzte ab. Der Platz wird heute für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wie das bayerische Jazz-Weekend genutzt.

Bestimmendes Gebäude am Platz ist die frühgotische 1250 erbaute Patrizierburg "Zum Goldenen Kreuz". Das Haus war anfangs aim Besitz der Familie der Weltenburger, später folgten im 15. Jahrhundert die Zeller. Das zinnengekrönte Haus mit Turm und Hauskapelle war seit dem 16. Jh. ein Gasthof und diente zahlreichen Fürsten und Kaisern als Herberge. Bekanntester Gast war Kaiser Karl V. der hier 1532, 1541 und 1546 abstieg. Während des letzten Aufenthaltes entdeckte er die Gürtlertochter Barbara Blomberg. Aus der Beziehung des 46-jährigen Kaisers mit dem 18-jährigen Mädchen ging Don Juan d'Austria hervor, dem späteren Sieger über die Türken in der Seeschlacht von Lepanto. Das mutmaßliche Geburtshaus von Barbara Blomberg befindet sich ganz in der Nähe des Platzes in der Tändlerstraße. Ein Denkmal für Don Juan d'Austria steht davor. Auch später verweilten hier Persönlichkeiten wie König Ludwig I. von Bayern, Kaiser Wilhelm I. von Preussen oder Kaiser Franz Josef I. von Österreich. Noch heute berherbergt dient das Gebäude als Hotel und Café.

Neben dem Goldenen Kreuz befindet sich am Platz das klassizistische "Thon-Dittmer-Palais", das zuletzt im Besitz der Kaufmannsfamilie von Thon-Dittmer war. Im 19. Jh. wurde es vom fürsterzbischöflichen-dalbergischen Hofbaumeister Emmanuel d'Herigoyen umgestaltet. Heute sind hier Kulturreferat, Volkshochschule, Stadtbücherei und Deutsch- Amerikanisches Institut untergebracht. Im Renaissance-Arkadenhof finden regelmäßig kulturelle Ereignisse, u.a. klassische Konzerte und die Regensburger Stummfilm-Tage, statt.

Weiteres beherrschendes Gebäude ist die "Neue Waag". Das ehemalige Patrizierhaus der Familie Altmann wurde 1441 von der Stadt erworben und beherbergte seitdem die Stadtwaage und "Herrentrinkstube" . Im Erdgeschoß befidnet sich im gotischen Gewölbe das steinerne "Stadtmäuschen". 1541 fand in der Neuen Waag das Relogionsgesröäch zwischen Philipp Melanchthon und Johannes Eck statt.

In der Mitte des Platzes steht der barocke Justitiabrunnen.