Steinerne Brücke, Regensburg

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Steinerne Brücke

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beschreibt die Steinerne Brücke in Regensburg. Für weitere gleichnamige Brücken, siehe: Steinerne Brücke (Begriffsklärung)

Die Steinerne Brücke ist neben dem Regensburger Dom  1  das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt Regensburg und gilt als ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst.

Baugeschichte

Sie wurde innerhalb von nur 11 Jahren, vermutlich von 1135 bis 1146, erbaut (begonnen wurde sie spätestens 1143 und spätestens 1147 vollendet – sie wurde vom Kreuzfahrerheer unter Ludwig VII. für die Donauüberquerung benutzt) und war für mehr als 800 Jahre die einzige Donaubrücke in Regensburg. Die Steinerne Brücke diente als Vorbild für andere große Steinbrückenbauten des 12. und 13. Jahrhunderts über die Elbe in Dresden, die Moldau in Prag (Karlsbrücke), die Themse in London und die Rhône in Avignon.

Konstruktion

Die Steinerne Brücke ist eine Steinbogenbrücke. Der erste Bogen und der erste Pfeiler an der Südseite wurden bei der Errichtung des Salzstadels 1616-20 komplett eingebaut, sind aber unter der Brückenauffahrt erhalten. Ursprünglich befand sich hier ein kleiner Hafen am Wiedfang. Die Brückenpfeiler ruhen auf Schwellrosten aus Eichenstämmen auf dem Kiesbett der Donau. Zum Schutz vor Unterspülung sind sie von pfeilförmigen, künstlichen Inseln umgeben, sogenannten Pfeilerinseln oder Beschlächten. Diese Inseln stellen für das durchfließende Wasser eine beträchtliche Verengung dar, woraus ein Pegelunterschied von ca. 0,5 m zwischen Ober- und Unterwasser der Brücke resultiert. Dies verursacht eine starke Strömung unter den Brückenbögen und Wasserwirbel unterhalb der Brücke, den bekannten Regensburger Donaustrudel.

Die Brücke verfügte ursprünglich über drei Türme, von denen nur der Brückturm auf der Südseite erhalten geblieben ist. Der große Torbogen seitlich des Brückturms und die Brückenverbreitung davor wurden Anfang des 20. Jahrhunderts beim Bau der Straßenbahn erstellt. Dieser Brückenbogen wurde am 23. April 1945 von den NS-Machthabern gesprengt, da sie fälschlicherweise glaubten, damit den Vormarsch der Amerikaner verzögern zu können.

Das nördliche Ende der Brücke stellte früher die Staatsgrenze zwischen dem Herzogtum (später Kurfürstentum) Bayern und der Freien Reichsstadt Regensburg dar.

Am Brückenscheitel befindet sich das Bruckmandl (Brückenmännchen), welches einst die städtischen Freiheitsrechte und die Emanzipation aus der Vormundschaft des Bischofs symbolisierte. Diese Figur stammte ursprünglich aus dem Jahre 1446, die aktuelle Ausführung wurde am 23. April 1854 aufgestellt. Eine Vorgängerfigur befindet sich im Historischen Museum Regensburg.

Stadtsage

Über den Bau der Steinernen Brücke existiert eine bekannte Sage. Nach dieser soll der Brückenbaumeister mit dem Dombaumeister eine Wette abgeschlossen haben, wer zuerst sein Bauwerk fertiggestellt haben wird. Nachdem der Dombau wesentlich schneller vonstatten ging, schloss der Brückenbaumeister einen Pakt mit dem Teufel. Wenn der Teufel die ersten 3 Seelen bekäme, welche über die Brücke gingen, würde er ihm zur Seite stehen. Von nun an ging der Brückenbau sehr schnell voran, so dass die Brücke zuerst fertiggestellt werden konnte. Der Teufel forderte nun seinen Lohn, weshalb der Brückenbaumeister bei der Eröffnung erst drei Hühner über die Brücke jagen ließ. Aus Wut darüber versuchte der Teufel die Brücke zu zerstören, was ihm allerdings nicht gelang. Deshalb, so die Sage, hat die Brücke einen Buckel. Die Legende ist allerdings nicht wahr, da die Brücke schon lange fertiggestellt war, bevor 1273 mit dem Bau des Domes begonnen wurde.

Umgebung

Unmittelbar neben der südlichen Brückenauffahrt befindet sich die Historische Wurstkuchl  9 , die in der ersten Hälfte des 17. Jhdt. an einem Stadtmauerrest des 14. Jhdt. angebaut wurde.

Flussabwärts der Steinernen Brücke befindet sich heute das Donau-Schiffahrts-Museum Regensburg 25.

Literatur

  • Karl Bauer: Regensburg. Regensburg 1988, ISBN 3921114004, S. 192ff.
  • Edith Feistner (Hrsg.): Die Steinerne Brücke in Regensburg. (= Forum Mittelalter, Band 1). Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1699-X

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